Literarischer Abend mit der Schriftstellerin Nataša Konc Lorenzutti am Freitag, 19. Januar, um 20 Uhr im Saal der Gemeinde Nova Gorica. Das zentrale Thema des Gesprächs ist Nataša Konc Lorenzuttis neuer Dokumentarroman mit dem Titel Senca bez mnjako, der bei Slovenska erschienen ist Matica im Jahr 2023.
Der Herausgeber von Slovenske matica, Literaturhistoriker Dr. Ignatius Fridl Jarc. Auszüge werden von Lucija Lorenzutti und Luka Seražin gelesen.
Der Roman handelt vom Schicksal slowenischer Kinder, die im August 1942 bei zwei Operationen in Celje von den Nazis ihrer Eltern geraubt und in das Gebiet des Dritten Reiches verschleppt wurden, wobei viele ihrer Väter getötet wurden und die meisten ihrer Mütter starben das Lager Auschwitz-Birkenau. Etwa dreißig Kinder, meist Kleinkinder, wurden einer „Rassenselektion“ unterzogen und aus den Kinderlagern des Amtes zur Stärkung Deutschlands in das Heim Sončna Poljana in Kohren-Sahlis bei Leipzig verlegt, das von Himmlers Geheimorganisation Lebensborn betrieben wurde. Dort konnten sie von zukünftigen deutschen Pflegeeltern aufgenommen werden, die zumindest scheinbar dem Regime treu waren, aber nicht wussten, dass sie gestohlene Kinder aufnahmen.
Der Dokumentarroman über die Kriegskinder, die Opfer des Friedens wurden, basiert auf den schockierenden Zeugenaussagen der noch lebenden Lebensborn-Kinder und ihrer Nachkommen sowie den Begegnungen und Gesprächen des Autors mit ihnen. Sie verflechten sich mit ihrer Geschichte über die Suche nach Spuren vermisster Kinder, die in einer Zeit spielt, in der am Rande Europas Krieg tobt und menschliche Schicksale erneut verhandelt werden. Konfrontiert mit romanhaften, aber zugleich realistisch dokumentierten Erinnerungen realer Menschen, die in diesem „Film in Prosa“ ebenso wie der Autor des Romans zu mehr oder weniger tragischen literarischen Helden werden, kann sich auch der sensible Leser eine eigene Haltung bilden hin zu Familie, Identität, Nation und seiner Vergangenheit, also zu gemeinsamen menschlichen Konzepten, die für jeden von uns von grundlegender Bedeutung sind.